Abschied von Rolf Popov - Badminton

Lieber Rolf,

es ist sehr schwer zu ertragen, dass Du nicht mehr da bist.
Die Möglichkeit, uns von Dir zu verabschieden, als Badmintonspieler und als Freunde hatten wir nicht, es war Deine Entscheidung. 2 Jahrzehnte lang warst Du für unsere Gruppe da, 2-mal in der Woche standest Du auf dem Badmintonfeld, häufig sogar vor allen anderen, hattest den Boden gewischt, schon alles aufgebaut und hast mit Deiner Federballkiste Aufschläge geübt. Die Tage in diesen ganzen Jahren, an denen Du nicht zum Spielen kamst waren selten.  Im letzten dreiviertel Jahr wurde uns klar, dass es Dir zunehmend schlechter ging, auch wenn Du darüber nicht gesprochen hast. Die Nachricht von Deinem Tod kam trotzdem überraschend und war für uns alle ein Schock. Zu gerne hätten wir Dich noch einmal getroffen, gemeinsam Badminton gespielt und anschließend, wenn Du, wie Du immer sagtest „unterhopft“ wärst, bei Costa ein Bier trinken gegangen.
Es waren tolle Jahre mit Dir. Du warst jederzeit, auch spontan, zu allem bereit: Speedminton in der Coronazeit, gemeinsames Inlineskaten (noch mit 73 Jahren!), Kino, Tischtennis, tanzen bei Costa, Turniere selbst mitspielen oder als Zuschauer dabei sein, Weinwerkstatt, Bowling, Spanferkel grillen, Gitarre spielen und mit uns singen, mithelfen bei Veranstaltungen der TGW, Brauereiführung und vieles mehr. Du hast uns wunderbar als Abteilung im Vorstand vertreten und Dich immer für uns eingesetzt. Für so viele Dinge hast Du Dich interessiert und über ein unheimliches Allgemein- und Fachwissen verfügt.
Du hast das Segeln geliebt und warst ein treuer Fan von Schalke. Begeistert hast Du spät abends nach dem Training noch gekocht und so viel, dass es für die ganze Woche reichte.
Jedes Jahr hast Du das Bayerische Sportabzeichen abgelegt und mit einem Lächeln und Augenzwinkern gesagt, damit dokumentierst Du Deinen körperlichen Verfall. Davon haben wir aber nichts gemerkt. Du warst unglaublich fit, beweglich, ausdauernd, reaktionsschnell und für uns alle ein Vorbild. Wir waren davon überzeugt, dass Du auch in 10 Jahren noch genauso schnell über das Spielfeld springen würdest, wie bisher.
Badminton war eine große Leidenschaft von Dir, die Menschen in unserer Abteilung waren Dir wichtig. Du hattest beim Spielen so viel Spaß, das Gewinnen stand nicht im Vordergrund. Du konntest Dich unheimlich über spektakuläre Schläge freuen, auch wenn der Ball dabei im Netz landete.
Unsere „Neuen“ in der Gruppe hast Du gerne angeleitet und trainiert, Schrittfolgen, Aufschläge und Spielzüge mit ihnen geübt, und sie waren Dir immer dankbar dafür.
Du warst ein Meister der Rückhand auf der Mittellinie. Manchmal hast Du auch barfuß gespielt, um Deine Schritte besser zu kontrollieren.
Und Du hattest eine wunderbare und beneidenswerte Geduld und Gelassenheit.
Auch für die anderen Sportgruppen der TGW hast Du Dich interessiert, gefragt, wie es bei Rhönrad läuft, bei Hand- und Basketballspielen zugeschaut und mit den Hula Hoop - Damen geturnt. Deinen Schritten im Badminton konnte man ansehen, dass Du ursprünglich vom Fechten kamst und mit Mitte 60 bist Du noch bei Tischtennis eingestiegen und hast dort regelmäßig trainiert.
Die TGW war auch ein Zuhause für Dich.
Wir danken Dir für die Zeit, die wir mit Dir verbringen durften, Du wirst weiterhin ein Vorbild für uns sein und wir werden Dich in unseren Herzen bewahren und Dich nie vergessen.


Deine Badmintongruppe

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